Von unserem Reporter Alexander Hoffmann
Das Problem der Freien Wähler: Es könne in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, dass es für die FWG eine Notlösung gewesen ist, mit Günter Wittler auf einen gemeinsamen Kandidaten mit der CDU zu setzen.
Natürlich: Sie hätten gern einen eigenen Kandidaten gehabt. Daraus machen Michael Bilo und Birk Utermark im Gespräch mit unserer Zeitung keinen Hehl. Aber derzeit haben die infrage kommenden Personen beruflich einfach nicht den nötigen Freiraum für die Kandidatur und das Bürgermeisteramt. Für andere arbeitsintensive Ämter und die künftige politische Arbeit hat die FWG aber dennoch Zeit, kündigen ihre Akteure an.
Die FWG will deutlich machen, dass der CDU-Mann auch in ihrem Auftrag im kommenden Jahr gegen den amtierenden Bürgermeister Berny Abt antritt. Weshalb das so ist, formuliert Michael Bilo so: "Ein Stadtbürgermeister muss integrieren, nicht polarisieren." Soll heißen: Die FWG schätzt an Günter Wittler vor allem, dass er auf Dialog ausgerichtet sei und sachorientierte Politik betreibe.
"Die FWG will sich schließlich auf Sachfragen konzentrieren", begründet Bilo. "In der Kommunalpolitik müssen Kompromisse her", fordert Utermark. Lösungsorientiert für Bad Ems arbeiten zu wollen, schreiben sich die Freien Wähler auf die Fahne. Vor einigen Wochen wurden Arbeitskreise gegründet, die die Positionen und Ideen der Freien Wähler für den Kommunalwahlkampf erarbeiten sollen.
Das FWG-Ego zu schärfen, nennen die Kommunalpolitiker das. Nach der Bundestagswahl soll der Wahlkampf richtig ins Rollen kommen, kündigt FWG-Mann Bernd Hewel an. Auch Günter Wittler hat im Gespräch mit unserer Zeitung schon davon gesprochen, dass es im Kommunalen so richtig losgeht, sobald in Berlin die Entscheidungen getroffen sind.