Nassau - Der Verein Support Africa sendet von Nassau aus Hilfsgüter nach Afrika. Dort werden gemeinsam mit dortigen Universitäten soziale und medizinische Projekte unterstützt.
Ein Krankenwagen, daneben eine große Zahl von Krankenhausbetten sorgfältig gestapelt und in Folie verpackt. Die Reihe der gespendeten Hilfsgüter, die für ein Krankenhaus in Afrika bestimmt sind, ist lang und füllt eine große Lagerhalle im Nassauer Gewerbegebiet Elisenhütte, in der einst das Unternehmen Kaiser Backform sein Domizil hatte. Inzwischen sind die Hilfsgüter im Wert von mehr als 300 000 Euro in einem großen Container auf dem Weg über Antwerpen in ein Krankenhaus in Kenia.
Gekauft, gesammelt und aufbereitet wurden die medizinischen Geräte von dem 1997 in Berg bei Nastätten gegründeten Verein "Support Africa", der jetzt von der Elisenhütte aus seine Hilfsaktionen organisiert und lenkt. Im Gespräch mit unserer Zeitung geben die Vorstandsmitglieder Professor Dr. Baldur Pfeiffer, Dorothée Grebe und Friedrich Röhrig einen Einblick in die Arbeit des Vereins, der gemeinsam mit afrikanischen Universitäten in Kenia, in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan an wichtigen Projekten in den Fachbereichen Medizin und Gesundheit, Umwelt und Ernährung sowie Soziales und Agrarwissenschaften arbeitet.
Ziel dieser Tätigkeit ist es, auf der Höhe der Subsahara-Region einen Gürtel um Afrika zu legen, der Ausbildungsmöglichkeiten schafft und eine medizinische Basisversorgung gewährleistet. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Förderung von Universitäten in Afrika. "Wir brauchen Multiplikatoren für die Ausbildung vor Ort", sagt Pfeiffer. Unterstützt und gefördert werden verschiedene Forschungsprojekte parallel, wie etwa die Frage nach der Bedeutung von Cassava (ein Maniokmehl), im Subsahara Gürtel.
Zurzeit zählt der Verein rund 70 engagierte Mitglieder aus der Region um den Sitz in Nassau, die aktiv oder fördernd ehrenamtlich tätig sind. "Wir würden uns wünschen, dass es in Zukunft noch einige mehr würden", sagt Geschäftsführer Friedrich Röhrig.
Das Konzept des Vereins ist klar. "Wir wollen den Menschen in Afrika nicht einfach unser Schema überstülpen und keine Menschen entsenden. Machen müssen es die Afrikaner mit ihren Möglichkeiten selbst am Ort. Wir zeigen den Weg und helfen bei der Ausbildung der Fachleute", sagt Pfeiffer und zeigt am Beispiel eines Krankenhauses eine afrikanische Eigenart auf. Europäern sei aufgefallen, dass ein neues Krankenhaus, das mit Hilfe von "Support Africa" gebaut wurde, keine Küche hat. "Die aber gibt es in Afrika nicht. Dort werden die Kranken von ihren Familien versorgt, die das Essen teilweise im Freien kochen", erklärt Pfeiffer. Antworten seien beispielsweise auf die Fragen zu finden, wie man Lebensmittel ohne Kühlschrank haltbar macht und wie man Eiweiß aus Pflanzen gewinnt.
Weitere Informationen über den Verein und seine Projekte gibt es im im Internet unter www.supportafricasolutions.com oder bei Support Africa Deutschland, Elisenhütte 5, 56377 Nassau, Telefon 02604/943 380.
Von unserem Mitarbeiter Jürgen Heyden