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Kopie von 2,15 Millionen: Lazarett der Diezer JVA wird umgebaut

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Diez/Rhein-Lahn - Das Lazarett der Diezer Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt (JVA) wird ab August für 2,15 Millionen Euro umgebaut.

Von unserer Redakteurin Katrin Maue-Klaeser

Diese Summe fließt allein in die Bauarbeiten, die Ausstattung muss teilweise ebenfalls auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Durch die Sanierung, Erweiterung und Umgestaltung werden künftig neueste hygienische und medizintechnische Standards eingehalten und Arbeitsabläufe optimiert.

Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2015, sagt Achim Wörmann, Leiter der Diezer Niederlassung des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Erste Überlegungen, das Lazarett umzubauen, gab es bereits 2010, erinnert Jürgen Thum, stellvertretender JVA-Leiter, der den Landtagsabgeordneten Frank Puchtler in der Einrichtung begrüßt.

Besonders wichtig für die ärztliche Versorgung der Insassen auch während der rund 17-monatigen Bauphase sei, dass die Planer des LBB eine Verlegung der Behandlungsräume innerhalb des E-Flügels vom Erdgeschoss in den ersten Stock ermöglichten, betont Thum. Der LBB ist Eigentümer des Areals und der Gebäude, die Niederlassung Diez plant und betreut den Umbau.

Puchtler vergleicht die Maßnahme halb scherzend mit der Sanierung des Kölner Doms: Beides müsse mitten im Geschehen stattfinden. Tatsächlich bedeuten die bereits seit Jahren andauernden Baumaßnahmen auf dem Gelände der JVA sowohl für die Inhaftierten als auch für die Beschäftigten Stress und Einschränkungen.

"Jedes ein- und ausfahrende Baufahrzeug muss kontrolliert werden, kein Planer oder Handwerker kann und darf sich ohne Begleitung eines unserer Mitarbeiter innerhalb der JVA bewegen", beschreibt Joachim Quast, Leiter der Abteilungen Bau und Sicherheit, die enorme Belastung, die sich für die Vollzugsbeamten in zahllosen Überstunden niederschlägt.

Dem steht die höhere Effizienz der Abläufe nach Abschluss des Umbaus gegenüber. "Die Anordnung der Untersuchungs-, Behandlungs- und Büroräume wird mit dem Umbau verbessert: Räume, die zusammengehören, liegen dann auch beieinander, Wege werden kürzer und damit sicherer", erklärt Patricia Blank, Planerin der Maßnahme beim LBB.

Von derzeit 13 wird das Lazarett auf 23 Räume ausgebaut. Auf dann 550 Quadratmetern Fläche befinden sich Sprechzimmer für Allgemeinmediziner, Facharzt und Zahnarzt, Behandlungsräume für Infusionen, Blutabnahme, EKG, Massage und Krankengymnastik, Medikamentenausgabe, Büro-, Archiv- und Lagerräume sowie sechs Einbettzellen und eine Vierbettzelle, zwei behindertengerechte Krankenzellen und je zwei überwachte und besonders gesicherte Hafträume.

Das Lazarett wird nach dem Umbau vollständig behindertengerecht zugänglich sein. "Gerade unsere langjährig Inhaftierten werden hier älter und damit gebrechlicher", erklärt Laux die Notwendigkeit etwa des Aufzugs.

Auch ist das Lazarett nun von außen mit dem Krankenwagen anzufahren - denn bei schwerwiegenden Erkrankungen werden die JVA-Insassen in umliegende Krankenhäuser gefahren. Auch für spezielle Untersuchungen müssen Patienten zu Fachärzten oder Unikliniken gebracht werden.

Was an Ausstattung weiter genutzt werden kann, wird nicht ersetzt. So wird etwa der jetzige Zahnarztbehandlungsstuhl auch in der neuen Praxis stehen - das spart Anschaffungskosten von rund 125 000 Euro.


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