Lahnstein - Autofahrer in Lahnstein haben es nicht ohnehin leicht – doch seit Montag ist rund um die Koblenzer Straße noch ein wenig mehr Geduld gefragt: Denn die Zu- und Abfahrt in Höhe des Baumarktes ist wegen Leitungsarbeiten voll gesperrt.
Von unserem Redakteur Tobias Lui
Dadurch können die Verbrauchermärkte nur noch über den Verkehrskreisel in der Kölner Straße/Bahnhofstraße angefahren werden – oder aber per Abkürzung durch die C.S.-Schmidt-Straße, was die Anlieger (verständlicherweise) auf die Palme bringt.
In drei Wochen soll die Sperrung wieder aufgehoben werden, was an der grundsätzlichen Verkehrsproblematik allerdings wenig ändert, findet zumindest Peter Ballerstaedt. Seit 2001 wohnt der Pensionär in der Straße „Im Lag" und hat sich so seine Gedanken über die Situation in Lahnstein gemacht. Ähnlich wie die Bürgerinitiative befürchtet auch er ein Verkehrschaos, wenn an der Hermsdorfer Straße großflächiger Handel angesiedelt wird. „Sollte das Gewerbegebiet erschlossen werden, wird Lahnstein in Autos ersticken", zeigt sich der 75-Jährige überzeugt. Damit das nicht passiert, hat Ballerstaedt einen Brief an Oberbürgermeister Peter Labonte geschrieben, der unserer Zeitung vorliegt. Darin nennt er seine Befürchtungen.
Globus: Der Supermarkt geht Ende 2014 aus dem Koblenzer Löhr-Center heraus und zieht in das nördliche Gewerbegebiet. Peter Ballerstaedt rechnet dadurch mit Konsequenzen für Lahnstein. „Viele werden ihre Einkäufe künftig in der Lahnsteiner Filiale machen. Durch diese zusätzlichen Autofahrer wird sich die Verkehrssituation hier noch weiter verschlechtern." Seine Beobachtung: Bereits heute sind Adolf- und Hochstraße zu bestimmten Zeiten völlig überlastet. „Die Fahrzeuge, die zum Globus wollen, stauen sich oft Kilometer weit in der Stadt." Zusätzlich verschärft werde diese Situation durch Schwerlaster, die zum Hafen wollten.
Koblenzer Straße: Hier entdeckt Peter Ballerstaedt immer mehr auswärtige Nummernschilder. „Die Parkplätze der Verbrauchermärkte dort sind oft völlig überlastet, ein Durchkommen an den Kreiseln der Industriestraße und der Hermsdorfer Straße wird immer schwieriger." Seine Kritik: Bei der Stadtplanung sei die Verkehrsführung der Zukunft nicht richtig eingeschätzt und berücksichtigt worden. „Ich verweise hier auf die absolut desolate Verkehrsführung im Gewerbegebiet Mülheim-Kärlich, die nicht als Vorbild gelten sollte."
Hermsdorfer Straße: „Aus Sicht des Stadtkämmers ist ein weiteres Gewerbegebiet hier zu begrüßen", erklärt Ballerstaedt. Allerdings befürchtet er eine Zunahme des Verkehrs, der schon jetzt eine enorme Belastung darstelle. „Oft stauen sich die Autos bei Feierabend bis an die Kasernentore, in der Gegenrichtung oft bis auf die B 42."
Peter Ballerstaedt sieht düster, was die Verkehrssituation in seinem Wohnort angeht und hofft auf Unterstützung aus dem Rathaus. „Was wird in der Stadtverwaltung unternommen, um die Verkehrssituation zu entspannen und ein Chaos zu verhindern", fragt er am Ende seines Schreibens an OB Labonte. „Ich würde gern Näheres Erfahrung und freue mich auf Ihre Stellungnahme."