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Channel: Nachrichten aus der Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems und Lahnstein
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Bad Emser Dr. Steger verstärkt Nassauer Kinderarztpraxis

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Nassau/Bad Ems - Die Kinderarztpraxis in Nassau wird ihre Sprechstunden deutlich ausweiten. Möglich macht es der Bad Emser Kinderarzt Dr. Rainer Steger, der nach drei Jahren im Ruhestand ins Berufsleben zurückkehrt.

Der 72-Jährige und die bereits in Nassau tätige Kollegin Dr. Christine Bingel stehen den kleinen Patienten von Februar an montags bis freitags zur Verfügung.

"Das ist ein Sieg der Medizin über die Bürokratie und eine deutliche Verbesserung der Versorgung in der Region", sagt der Allgemeinmediziner Dr. Thomas Klimaschka, der die Gemeinschaftspraxis betreibt, in der Bingel und Steger tätig sind. Noch vor wenigen Wochen war der Fortbestand der Kinderarztpraxis infrage gestellt worden, weil ein Vorstandsbeschluss der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV) sich negativ auf deren Umsatz ausgewirkt hatte und sie nicht mehr kostendeckend war (die RLZ berichtete).

Bis vor wenigen Tagen kannten sich Klimaschka und Steger gar nicht. Dennoch bewegten sie sich unabhängig voneinander auf die jetzt gefundene Lösung zu. Der Bad Emser las in der RLZ davon, dass die KV unangekündigt Zuschläge gestrichen hatte, die den Umsatz in Nassau um rund 8000 Euro pro Quartal schmälern, die Wirtschaftlichkeit der Kinderarztpraxis und damit ihren Bestand gefährden. Der Nassauer wiederum erwog schon länger, irgendwann eine zweite Teilzeitstelle einzurichten, um die Sprechzeiten zu erweitern und zugleich flexibler zu werden, damit die Praxis in der Urlaubssaison nicht schließen muss.

"Die Idee, Dr. Steger anzurufen, kam mir mitten in der Nacht", sagt Klimaschka. "Ich will die Kinderarztpraxis nicht sterben lassen und musste etwas tun." Also rief er den Ruheständler an, und sie verabredeten ein persönliches Treffen. "Kollege Klimaschka hat mich überzeugt", sagt Steger, der in den vergangenen Jahren mehrere Anfragen anderer Kollegen, wieder ins Berufsleben zurückzukehren, abgelehnt hatte, schmunzelnd. Ganz ernst fügt der Bad Emser Arzt hinzu: "Ich brauche keine Beschäftigung, um mir die Zeit zu vertreiben. Aber ich sehe nicht ein, dass eine gute Initiative von der Bürokratie der KV kaputt gemacht wird."

Klimaschka ist glücklich, dass Steger auf seinen Vorschlag eingegangen ist. "Er hat einen guten Ruf und ist mit Leib und Seele Kinderarzt", sagt der Nassauer und lobt Stegers "hervorragendes medizinisches Wissen". Steger wiederum sagt nach mehreren Treffen mit Klimaschka und einem Besuch der Nassauer Räumlichkeiten in der Feldstraße: "Die Chemie stimmt. Ich finde mich in der Praxis wieder." Geistig und körperlich fühlt er sich der Aufgabe gewachsen. "Ich bin noch fit", sagt der 72-Jährige, und wer ihn erlebt, kann daran gar nicht zweifeln.

Erst im Frühjahr hatte Klimaschka seine mit dem Singhofener Arzt Dr. Hans Jaeger betriebene Gemeinschaftspraxis in Nassau um eine angestellte Kinderärztin erweitert. Die Mutter von vier Kindern ist in Teilzeit montags, mittwochs und freitags tätig. "Mehr geht bei ihr einfach nicht", sagt Klimaschka und macht deutlich, dass ein Großteil der laufenden Kosten so hoch ist wie bei einer täglich geöffneten Praxis. Nachdem im November deutlich geworden war, dass die bis dahin von der KV gewährten Zuschläge wegfallen, entstand eine Finanzierungslücke. Die soll nun durch die Ausdehnung der Sprechzeiten geschlossen werden.

Dennoch bleibt die Entscheidung der KV nicht ohne negative Folgen. Weil für die Kinderarztpraxis künftig mehr Personal benötigt wird, macht man an anderer Stelle Abstriche. Die ebenfalls von Klimaschka und Jaeger betriebene Praxis in Singhofen bleibt von Februar an mittwochs geschlossen. "Sollte sich an der Entscheidung der KV noch etwas zum Besseren ändern, können wir natürlich mittwochs auch in Singhofen wieder eine Sprechstunde anbieten", macht Klimaschka deutlich.

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz


Bad Emser Bäderlei leuchtet zum Weihnachtsmarkt

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Bad Ems - Es war eine leuchtende Premiere, die sich in der Kurstadt Bad Ems in den vergangene Tagen bot. Denn zum ersten Mal wurde die Bäderlei farbenfroh anstrahlt.

Passend zum Weihnachtsmarkt am vierten Adventswochenende erlebten die vielen Besucher ein besonderes Ereignis.

Bereits von Weitem war das bunte Spiel in der Dunkelheit zu erkennen, mit dem das Stadtmarketing den Weihnachtsmarkt um eine Attraktion bereichern wollte. Verantwortlich für die entsprechende Technik war das Bad Emser Sicherheitsunternehmen Lictoria.

Bei der Bäderlei allein blieb es jedoch nicht: Auch Quellenturm, Bismarckturm, Concordiaturm und der Limesturm auf dem Wintersberg erstrahlten in ungewöhnlichem Glanz - und erfreuten nicht nur die Gäste des Weihnachtsmarkts, dessen neues Konzept sich durchaus bewährt hat.

Kopie von Rhein-Lahn-Kreis: Frischlinge purzeln in den Graben

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Nievern/Rhein-Lahn - Ein aufmerksamer Autofahrer ist im Rhein-Lahn-Kreis mehreren Frischlingen zur Hilfe geeilt.

Er hatte die Tiere am ersten Weihnachtsfeiertag an der Bundesstraße 260 zwischen Nievern und Fachbach im Straßengraben entdeckt, wie die Polizei am Freitag in Montabaur mitteilte. Sie waren den Hang zur Bundesstraße hinuntergepurzelt.

Der Autofahrer lud die Tiere kurzerhand in den Kofferraum und rief die Polizei, die dann den Jagdpächter verständigte. Die Kleinen wurden schließlich wieder oberhalb des Hanges in den Wald gebracht.

Einsatz an der Emser Therme: Rauch im Saunabereich

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Bad Ems - Am Samstagmorgen musste die Bad Emser Feuerwehr zur Emser Therme ausrücken.

Dort hatte gegen 9 Uhr die Brandmeldeanlage Alarm geschlagen. Der Grund: Rauch im Saunabereich. An der Therme angekommen, stellten die Einsatzkräfte fest, dass ein Kamin im Saunabereich seinen Rauch in das Gebäudeinnere abgegeben hatte.

Das löste die Brandmeldeanlage aus. Die ersten Badegäste waren zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Weg in die Therme. Verletzt wurde niemand.

Die Bad Emser Feuerwehr war mit drei Fahrzeugen im Einsatz. Die Feuerwehrmänner und auch die herbeigeeilten Polizeibeamten konnten rasch wieder abfahren.

Arbeiten in Kehlbach sind fast abgeschlossen

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Kehlbach - Seit vergangenem Jahr schon liefen die Arbeiten an den Straßen in Kehlbach, dazu wurden die Kanäle erneuert und vor allem: Der Ort im Blauen Ländchen bekam seinen Dorfplatz.

Von unserem Redakteur Alexander Hoffmann

Bürgermeister Uwe Weber blickt Ende 2013 zufrieden zurück auf ein Jahr, das den Bürgern im Ort einige Strapazen wegen der Bauarbeiten einbrachte, aber auch einen tipptopp erneuerten Dorfmittelpunkt. Nur noch einige Handgriffe sind im kommenden Jahr zu machen, dann ist die Dorfsanierung abgeschlossen.

In der zweiten Dezemberwoche sind die Deckschichten auf den Straßen eingebaut worden. "Zum Glück ist das geschafft", sagt der Ortschef. Bevor strenger Frost kommt, mussten die Arbeiter damit fertig sein. Für die dritte Dezemberwoche hatten sich die Handwerksbetriebe noch einige Arbeiten vorgenommen, zum Beispiel den Fußweg am Ehrenmal im Dorfmittelpunkt.

Was auch noch fehlt, ist der Fußweg zwischen der Brunnengasse und der Oberdorfstraße. Stolz sein können die Kehlbacher auch auf ihren Dorfplatz. Dort gibt es einen Bouleplatz, das hatten sich mehrere Bürger gewünscht. Die Deckschicht fehlt zwar noch, aber momentan ist es den meisten wohl ohnehin zu kalt, um die Kugelsportart zu betreiben.

Zu kalt wäre es derzeit auch den Pflanzen, die an Ort und Stelle noch fehlen. Im kommenden Jahr werden sie ergänzt. Und dann kommt auch noch die Infotafel hinzu, an der die Gemeinde und die ortsansässigen Vereine künftig Neuigkeiten verkünden wollen.

Der Kehlbach, der dem Ort seinen Namen gibt, findet sich symbolisch wieder in einem Brunnen auf dem neuen Dorfplatz. Bürgermeister Weber kam auf die Idee, einen Brunnen zu gestalten, bei dem das Wasser aus den Steinen heraussprudelt - fast wie aus einer Kehle eben.

Eine Ruhebank fehlt noch, auf der man künftig sitzen kann, um das Ensemble im Dorfmittelpunkt zu genießen. Die Kosten des Dorfplatzes haben sich die Gemeinde und das Land Rheinland-Pfalz geteilt.

In einer ersten Baumaßnahme, die sich von Ende November 2009 bis Januar 2012 erstreckt hatte, wurden bereits mehrere Straßen des Dorfs erneuert. "Ganz grob gesagt, Mitte nächsten Jahres", antwortet der Bürgermeister auf die Frage, wann endgültig alles fertig ist. Eigentlich war schon Ende September angepeilt worden, aber es gab dann doch einige Verzögerungen im Bauablauf, erklärt Ortschef Weber.

Lahnstein ist bereits seit 75 Jahren Garnisonsstadt

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Lahnstein - Ein dreiviertel Jahrhundert ist es her, dass die Deines-Bruchmüller-Kaserne in Lahnstein übergeben wurde - Anlass genug, einmal einen genaueren Blick auf dieses Bauwerk zu werfen.

Der Bau der Deines-Bruchmüller-Kaserne reiht sich in eine Vielzahl von Bauvorhaben aus den Jahren 1935 bis 1939 ein. Ihre Architektur spiegelt den Geist der NS-Zeit wider: Eine strenge geometrische Baugliederung und auch die Größe und Wuchtigkeit sowie massive Ausführung der Bauten sollten im Dritten Reich Stärke und Wehrhaftigkeit zum Ausdruck bringen. Ursprünglich handelt es sich um zwei Kasernen mit 130.000 beziehungsweise 105.000 Quadratmetern: die Deines- und die Bruchmüller-Kaserne. Sie waren für ein Artillerieregiment und eine motorisierte Artillerieabteilung geplant.

Der Spatenstich erfolgte am 1. September 1937. Beide Kasernen wurden am 13. November 1938, also nach gut 14 Monaten Bauzeit, übergeben. Auf einer Handskizze von damals sind 46 Gebäude, zwei Exerzierplätze und ein Reitplatz zu sehen.

Woher eigentlich der Name kommt? Zum einen ist die Kaserne nach Gustav Adolf von Deines (1852 bis 1914) benannt. Deines war preußischer Offizier, zuletzt General der Artillerie. Er strukturierte die Artillerie so um, dass sie im beweglichen Gefecht genutzt werden konnte. Artillerieoffizier Georg Bruchmüller (1863 bis 1948) setzte diese Umgestaltung im Ersten Weltkrieg höchst effektiv ein. Er gilt als Vater der Feuerwalze, also des massiven Einsatzes von Artilleriekräften. Die Verbindung mit Niederlahnstein bestand durch das hier stationierte Artillerieregiment 70, dem Generalmajor a. D. Bruchmüller jahrelang als Offizier angehört hatte. 1939 wurde er zum Ehrenbürger von Niederlahnstein ernannt.

Während des Zweiten Weltkrieges waren in den Niederlahnsteiner Kasernen folgende Truppenteile untergebracht: Artillerie-Ersatz-Abteilung 70, Heeres-Artillerie-Abteilung 511, Nachrichten-Ersatz-Abteilung 34, Technisches Einsatz-Bataillon O HK (mot), Technisches Ersatz- und Ausbildungsbataillon 2 und ein Heimatpferdelazarett. Bei Luftangriffen auf die Kaserne verloren mindestens acht Soldaten das Leben. Die Exerzierhalle der Bruchmüller-Kaserne wurde völlig zerstört, ein Unterkunftsgebäude und die Waffenmeisterei schwer beschädigt.

Am 27. März 1945 besetzten US-Kräfte die Kaserne. Sie führten hier alle sogenannten "Ost-Fremdarbeiter" aus der Region zusammen, bevor diese in ihre Heimatländer zurückkehren durften. Ab 1947/48 belegten französische Besatzungstruppen die Kaserne, die nach dem französischen Offizier Gaston Henri Gustave Billotte (1875 bis 1940) umbenannt wurde. Im Juli 1956 übergab die französische Militärverwaltung die Kaserne dann an die deutschen Behörden zurück. Nach Instandsetzungsarbeiten belegten ab August 1956 die ersten 400 Soldaten (Artilleristen und Panzerjäger) der neu gegründeten Bundeswehr die Doppelkaserne, die ihren ursprünglichen Namen Deines-Bruchmüller-Kaserne zurückerhielt.

Heute sind in der Kaserne Teile des Bundesamtes für Informationstechnik, Ausrüstung und Nutzung stationiert. Außerdem sind hier das 1982 gegründete und 2007 umgegliederte Sanitätszentrum Lahnstein, seit 1998 das Kraftfahrausbildungszentrum Lahnstein, das Familienbetreuungszentrum und weitere Kleinst-Dienststellen untergebracht.

Nachfolger für Landrat Kern: Parteien diskutieren Kandidatenfrage noch

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Rhein-Lahn - Bislang steht nur zweierlei fest: Landrat Günter Kern verlässt den Kreis in Richtung Mainz, und die SPD hat sich für ihren Kreisvorsitzenden Frank Puchtler als Kandidaten für Kerns Nachfolge ausgesprochen.

Von unserem Redakteur Alexander Hoffmann

Die anderen Parteien wissen noch nicht, wen sie am liebsten an der Spitze der Kreisverwaltung sähen.

Insbesondere über einen möglichen CDU-Kandidaten ist bereits viel spekuliert worden. Gerüchte um die Rathauschefs Josef Oster (Bad Ems), Udo Rau (Nassau) und Peter Labonte (Lahnstein) gab es schon zuhauf. Die Diskussion um mögliche eigene Kandidaten ist auch parteiintern entbrannt, aber: "Wir können schließlich nicht unter dem Weihnachtsbaum entscheiden, wen wir ins Rennen schicken wollen."

So fasst Matthias Lammert, Kreisvorsitzender der CDU, den Sachstand in seiner Partei zusammen. So oder so ähnlich sehen auch die Grünen, die Linken, FDP und FWG das Thema. Lammert erklärt, dass sich die heimischen Christdemokraten vor Mitte Januar nicht zu einem möglichen eigenen Kandidaten äußern wollen.

"Zunächst müssen wir das in der Partei besprechen", sagt Lammert. Wie alle anderen Parteien ist auch die CDU davon überrascht worden, dass Kern als Staatssekretär ins Innenministerium wechselt und deswegen der Chefsessel im Kreishaus frei wird. Bis zur Wahl am 25. Mai "ist aber noch etwas Zeit", sagt Lammert.

"Auch bei der SPD war die Entscheidung kein Schuss aus der Hüfte. Die engste Führung wusste schon länger Bescheid, wer antritt", ist seine Einschätzung. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass zwar die SPD schon einen Kandidaten hat (Lammert: "Intern ist Kerns Weggang dort schon seit acht Wochen bekannt"), seine Partei aber noch nicht.

Auch, dass Innenminister Roger Lewentz Kern als neuen Staatssekretär auserwählt habe, sei den Genossen wohl schon lange klar gewesen, meint Lammert: "Wir hatten dazu aber keine Signale."

Ulrich Lenz, Kreisvorsitzender der Linken, erklärt: "Wir denken zwar über einen eigenen Kandidaten nach, haben aber noch nichts entschieden." Demnächst steht in seiner Partei eine Vorstandssitzung an. Bis Ende Januar will die Linke Klarheit darüber haben, ob sie gegen Puchtler einen eigenen Bewerber ins Rennen schickt oder nicht.

Privat komme er gut mit dem Oberneisener klar, sagte Lenz. "Aber in der Partei müssen wir noch beraten", macht er deutlich.

Die Grünen haben schon erste Gespräche geführt. Vorsichtig deutet Kreissprecher Leo Neydek an, wie ihre Entscheidung ausfallen wird: "Sehr wahrscheinlich stellen wir keinen eigenen Kandidaten auf", teilt Neydek mit.

Die Grünen wollen Neydek zufolge noch weitere Gespräche führen, nachdem die Frage nach einem Gegenkandidaten für Frank Puchtler auch schon im Kreisvorstand und in der Fraktion auf der Tagesordnung stand. "Wir sehen aber momentan eher keinen Vorteil für die Grünen darin, einen Kandidaten aufzustellen", sagt Neydek.

Auch die Liberalen sind noch mitten in ihren Beratungen. FDP-Kreisvorsitzender Ralph Schleimer nennt als Datum den 15. Januar, dann treffe sich der Kreisvorstand. "An diesem Tag werden wir natürlich auch über das wichtige Thema Landratskandidat sprechen", sagt Schleimer. Den internen Gesprächen wolle er nicht vorgreifen.

Dass die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellt, will Schleimer zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen. "Noch im Januar fällt unsere Entscheidung", das ist Schleimers Auskunft.

Bei den Freien Wählern sieht man das ähnlich - allerdings ist wahrscheinlich, dass sie niemanden nominieren. "Es sei denn, es würde sich ein geeigneter auftun", erklärt Bernd Hartmann. "Für uns ist das eine Nummer zu groß", räumt Hartmann ein.

Klar ist für ihn nur: Die FWG werde weder den SPD- noch einen CDU-Kandidaten unterstützen. "Wir unterstützen wie immer erst den gewählten Landrat", sagt Hartmann.

Dachsfalle schnappt zu: Hündin verletzt

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Lierschied - Barbara Clempau-Walther macht sich mit ihrem Hund auf den Weg zum Friedhof in Lierschied. Sie will die Gräber ihrer Mutter und ihrer Großmutter pflegen. Da sie ihre Hündin Lina nicht mit auf den Friedhof nehmen darf, geht sie mit dem freilaufenden Hund außen herum.

Von unserer Mitarbeiterin Gina Haubner

"Auf einmal höre ich Lina hinter mir herzzerreißend schreien. So hat sie noch nie geschrien", erzählt die Hundebesitzerin. Ihr Hund war mit dem Maul in eine Falle geraten, und die hatte zugeschnappt.

Mit dem Unterkiefer hing die elfjährige Hündin darin und konnte sich nicht befreien. "Ich fing unter Schock direkt an zu schreien. Ich konnte Lina nicht aus der Falle befreien", sagt Clempau-Walther. Nach kurzer Zeit kam ein Dorfbewohner, der ihr aber auch nicht helfen konnte. Erst als zufällig noch ein zweiter Einwohner an den Friedhof kam, konnten die beiden Männer mit vereinten Kräften den Hund befreien. "Ich weiß es nicht genau, aber sie war zwischen 15 und 30 Minuten in der Falle eingeklemmt", sagt die 54-Jährige. Das passierte am Mittwoch, 18. Dezember.

Die Besitzerin fuhr mit ihrer Hündin direkt zum Tierarzt. Das Ergebnis: Es war nichts gebrochen, aber die Schleimhaut war schwer verletzt. "Wir hatten noch einmal Glück im Unglück. Die Metallzähne der Falle hätten Lina auch viel schlimmer verletzen können", sagt Clempau-Walther. "Auch wenn die Wunde die ganze Nacht noch stark geblutet hat." Sie hatte sofort die Polizei in St. Goarshausen verständigt, die die Falle sicherte und am nächsten Tag eine Pressemitteilung veröffentlichte (unsere Zeitung berichtete).

Die Hundebesitzer in Lierschied sind empört. Viele von ihnen kamen die 54-Jährige und ihre Magyar Vizsla-Hündin, die sich anfangs gar nicht mehr aus dem Haus traute, besuchen. Aber im Dorf gibt es auch andere Stimmen, die sagen, Hunde sollten immer angeleint sein. Manche von ihnen wurden schon von einem Hund gebissen oder werden angesprungen, obwohl sie Angst vor den Tieren haben. "Auch die Landwirte sind nicht sonderlich gut auf Hunde zu sprechen, weil sie ihnen die Felder und Weiden verunreinigen", sagt Lierschieds Bürgermeister Mathias Wenzel.

Und tatsächlich gibt es eine Anleinpflicht für Hunde innerorts. In der öffentlich zugänglichen Gefahrenabwehrverordnung der Verbandsgemeinde Loreley steht geschrieben: "Auf öffentlichen Straßen innerhalb bebauter Ortslagen und in öffentlichen Anlagen dürfen Hunde nur angeleint geführt werden. Außerhalb bebauter Ortslagen sind sie umgehend und ohne Aufforderung anzuleinen, wenn sich andere Personen nähern oder sichtbar werden." Da sich der Hund nicht auf einer öffentlichen Straße innerhalb einer bebauten Ortslage befand, war es also rechtens, dass die 54-Jährige ihre Hündin frei laufen ließ. "Selbst wenn mein Hund angeleint gewesen wäre, hätte er trotzdem in die Falle geraten können. Eine sogenannte Longline ist mehrere Meter lang, die hätte gar nichts genützt", erklärt Barbara Clempau-Walther.

Der Polizei ist bei ihren Ermittlungen eine ganz andere Sache wichtig. "Diese Falle ist schon seit einigen Jahren verboten und stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar", erklärt Frank Kolbe, Polizeihauptkommissar in St. Goarshausen. Der Polizei lägen leider noch keine Hinweise auf denjenigen vor, der die Falle ausgelegt hat. "Uns kamen Vermutungen zu Ohren, dass die Falle wohl aufgestellt wurde, um einen Dachs zu fangen. Der Hund ist vermutlich versehentlich da hineingeraten. Aber auch um einen Dachs zu fangen, ist die Falle tierrechtlich nicht in Ordnung."

"In diese Falle hätte genauso gut ein Kind kommen können", sagt Clempau-Walther. "In Lierschied gibt es schließlich noch viele Kinder, die draußen spielen." Auch sie vermutet, dass die Falle für Wildtiere aufgestellt wurde, die auf dem Friedhof die Gräber verwüsten und Blumen aus der Erde graben. "Meine Gräber wurden auch schon auseinandergenommen. Ich kann deswegen verstehen, wenn jemand etwas gegen diese Tiere unternehmen will, aber eine Falle aufzustellen, war unüberlegt und gefährlich." Dem Bürgermeister sind die Beschwerden über einen Dachs auf dem Friedhof ebenfalls schon zu Ohren gekommen. "Das Problem mit den Dachsen haben wir schon seit Jahren", erinnert er sich. "Aber so geht's nicht. Wenn man dagegen etwas unternimmt, wäre das erst einmal mit uns abzustimmen und wenn, dann kämen nur Lebendfallen infrage." Mathias Wenzel erinnert sich, dass auch schon mehrere Male ein Elektrozaun aufgestellt wurde.

Auch eine solche Lebendfalle darf allerdings nicht einfach so aufgestellt werden. "Noch nicht einmal jeder Jäger darf das. Man braucht eine besondere Berechtigung, um Fallen aufzustellen", erklärt Walter Gohl, Jagdpächter des Reviers Lierschied. Ihm und den anderen Jägern des Reviers Lierschied ist es wichtig, klarzumachen, dass sie diese Falle nicht aufgestellt haben. "Wir wurden vorher mehrfach von Bewohnern angesprochen, ob wir gegen die Wildtiere denn nicht etwas tun könnten, aber Fallen aufzustellen unterliegt strengen Regeln, und erschießen können wir die Tiere auch nicht einfach", sagt der Jagdpächter. Der Friedhof sei ein sogenannter befriedeter Bezirk, auf dem nicht geschossen werden dürfe. "Außerdem ist das ja nicht nur ein Tier. Wenn man eins gefangen oder getötet hat, dann kommt ja schon das nächste."

Selbst der Elektrozaun sei keine effektive Alternative gewesen, erinnert sich Oskar Meyer, ebenfalls Jäger in Lierschied. Es seien trotzdem noch Wildtiere auf den Friedhof gekommen. "Die einzige Alternative ist ein guter, undurchlässiger Zaun, der um den Friedhof herum aufgebaut wird", sagt Gohl. Das würde allerdings eine gewisse Summe kosten, aber dafür müsse kein Tier getötet werden, und es würden keine Wildtiere mehr auf den Friedhof kommen. Diese Entscheidung liege allerdings in den Händen der Gemeinde. Und wenn der Zaun wirksam sein soll, müsse er tief in den Boden reichen.

Die Falle jedenfalls, darin sind sich alle Beteiligten einig, war unüberlegt und gefährlich. Sie hoffen, dass das inzwischen auch der unbekannte Täter so sieht und keine weiteren verbotenen Fallen mehr aufstellt. Das hofft auch Barbara Clempau-Walther, die inzwischen wieder ganz normal mit ihrer Hündin Lina auf den Wald- und Wiesenwegen rund um Lierschied spazieren geht.


Bad Ems: Was passiert mit der alten Bundeswehrschule?

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Bad Ems - Nachdem Stadtbürgermeister Berny Abt im Dezember verkündet hatte, für seine Medienschule komme nur noch der Stadtteil Spieß infrage (unsere Zeitung berichtete), sah es noch düsterer aus für die ehemalige Bundeswehrschule an der Kemmenauer Straße: Die Medienschule wäre ein wichtiger Mieter gewesen, wenn auch nicht der einzige.

Von unserem Redakteur Alexander Hoffmann

Inzwischen hat Abt die Absage etwas zurückgezogen: Wenn der österreichische Investor Johann Schreiner endlich tätig werde, will Abt seine Medienschule doch dort bauen - so wie er es vor inzwischen fünf Jahren zum ersten Mal angekündigt hatte. Er selbst habe schließlich auch schon einige Tausend Euro in das Projekt investiert, sagt Abt.

Während sich vor allem die Anwohner an der Alten Kemmenauer Straße beklagen, dass nichts vorankommt, schiebt Investor Schreiner die Schuld von sich: Er warte auf einen Impuls aus Deutschland. Schreiner sieht die Medienschule aber gar nicht als entscheidend an, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Dort müssten, wenn überhaupt, mehrere Mieter einziehen." Und sowieso: "Ich bin der Eigentümer des Geländes, ich mache, was ich will", lässt Schreiner keinen Zweifel daran, dass er entscheidet, was sich an der Alten Kemmenauer Straße tun wird. Seine Firma kaufe Grundstücke mehrere Jahre im Voraus.

Und: "Wir sind bis 2017 mit Projekten völlig ausgelastet." "Das heißt aber nicht, dass sich nicht vorher in Bad Ems etwas bewegen kann", beantwortet Schreiner die Nachfrage unserer Zeitung. Er erklärt, sein zuständiger Manager sei krank geworden. Das habe die Sache weiter verzögert. Schreiner will im Januar noch nach Bad Ems kommen und weitere Gespräche führen. Konkrete Zusagen macht er weiterhin aber nicht.

Zum Beweis, dass sich doch etwas tut auf dem Gelände, nennt Schreiner eine Tagesklinik der Vitos GmbH aus dem Rheingau, die "auf jeden Fall dort einziehen wird". Edwin Kaiser, Kaufmännischer Direktor der Vitos Klinik, relativiert das Ganze im Gespräch mit unserer Zeitung allerdings: "Wir können uns vorstellen, in Bad Ems zu expandieren, aber sicher ist das nicht", sagt er.

Für eine Tagesklinik sucht die Firma eine Immobile - aber die könnte auch ganz woanders gefunden werden, sagt Kaiser. Nur, was das alte Diakonissenwohnheim auf dem Areal angeht, sieht Schreiner schon erste konkrete Schritte: Dass das Gebäude abgerissen wird, sei ausgemachte Sache. Dort sollen Wohnungen entstehen - und zwar gleich 120. "Die Lage ist sehr gut", sagt der Österreicher.

Ilka Beisel, die in der Nähe wohnt, hätte gern Ferienwohnungen an die Studenten der Medienschule vermietet. "Daraus ist natürlich nichts geworden", sagt sie. Pfarrer i.R. Hermann Alves erklärt, in der Nachbarschaft seien "viele sauer, dass da nichts passiert." Wenn das Gelände endlich entwickelt würde, müssten er und die anderen Emser, die in der Nähe wohnen, nicht länger auf den leeren großen Klotz blicken.

Auf Schreiners Internetseite www.technopark-raaba.com/projekte ist die Medienschule unter den Projekten des Österreichers gelistet.

Lahnstein: Geisterfahrer auf der B 42 unterwegs

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Lahnstein -  Eine Schrecksekunde erlebte die Lahnsteiner Polizei am späten Freitagabend: Gegen 22.30 Uhr wurde den Beamten ein Geisterfahrer gemeldet.

Der Wagen sollte auf der B 42 hinter der Anschlussstelle der B 260 in Richtung Koblenz unterwegs sein, dabei aber die Fahrspuren in Richtung Lahnstein benutzen.

Die Beamten machten sich auf die Suche nach dem Wagen, konnten ihn aber zunächst auf der B 42 nicht mehr finden. Etwa eine halbe Stunde später hatte die Polizei mehr Erfolg: Sie konnte das Fahrzeug in Lahnstein anhalten und den Fahrer kontrollieren.

Dabei stellten die Polizisten fest, dass der 22 Jahre alte Fahrer erheblich unter Alkoholeinfluss stand. Eine Strafanzeige wurde gefertigt, eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt. alh

Zeugen der Geisterfahrt werden dringend gebeten, sich bei der Polizei in Lahnstein, Tel. 02621/9130, zu melden.

Polizei trennt streitende Männer: 35-Jähriger beißt Beamten

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Lahnstein - Die Polizei hat in Lahnstein zwei 22 und 35 Jahre alte Männer trennen müssen, die sich vor der Noteinfahrt eines Krankenhauses stritten. Dabei wurde ein Polizist von dem 35-Jährigen angegriffen und in den Finger gebissen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Der Angreifer konnte erst mit Pfefferspray abgewehrt werden. Er selbst war von dem 22-Jährigen mit einem Messer am Hals verletzt worden.

Warum die Männer sich am Montagabend gestritten hatten, blieb zunächst unklar. Sie seien beide betrunken gewesen.

Nassauer Expomeile soll noch größer und schöner werden

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Nassau - Noch größer und noch attraktiver soll die Nassauer Expomeile werden, auf der sich Unternehmen aus der Verbandsgemeinde und darüber hinaus einem breiten Publikum präsentieren.

Erklärtes Ziel der Organisatoren von Stadt und Werbering ist, es noch besser zu machen als bei der viel gelobten Premierenveranstaltung 2012. Damals wurde die zuvor traditionelle Gewerbeausstellung erstmals mit einem neuen Konzept und unter neuem Namen durchgeführt, und die Resonanz bei Ausstellern und Gästen war überwältigend. In diesem Jahr findet die Expomeile am Samstag, 26., und Sonntag, 27. April, statt. Die Vorbereitungen laufen seit Wochen.

RPR1-Bühne und Live-Schaltungen

Neu im Programm ist die RPR1-Bühne, die Dreh- und Angelpunkt des Begleitprogramms der Expomeile sein wird. Das Engagement des privaten Radiosenders sichert nicht nur neue Möglichkeiten für musikalische und tänzerische Auftritte. Es garantiert auch eine erheblich ausgedehnte Werbung für die Expomeile. Während der beiden Veranstaltungstage soll es zudem Liveschaltungen aus Nassau geben. "Der Sender wird uns auf allen Kanälen bewerben", sagt Hans Peter Kohn, der das Expomeile-Konzept erarbeitet hat. Während RPR1 in Radio und Internet für einen hohen Bekanntheitsgrad der Expomeile sorgen wird, ist die Rhein-Zeitung für die Nassauer im Printbereich Marketingpartner Nummer eins. Eine eigens angefertigte Beilage wird bis kurz vor Wiesbaden an alle Haushalte verteilt werden. "Wir haben festgestellt, dass 2012 viele Besucher aus Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis kamen. Die wollen wir aus diesmal wieder hier haben", sagt der Betreiber einer Werbeagentur.

Die Bandbreite der ausstellenden Betriebe wird größer. "Für Nassau ist die Welt an den Grenzen der Verbandsgemeinde nicht zu Ende", sagt Kohn. Angebote, die es am Ort nicht gibt, kommen deshalb auch aus benachbarten Kommunen uns sogar aus Koblenz. Obwohl der Anmeldeschluss für die Aussteller erst Mitte Januar ist, hat Susanne Hafermann bereits mehr Zelte als vor zwei Jahren bestellt. Bei der Sekretärin von Stadtbürgermeister Armin Wenzel laufen alle organisatorischen Fäden zusammen. "Einige Aussteller haben mitgeteilt, dass sie mehr Fläche belegen möchten als 2012", sagt Hafermann. Werbering-Vorsitzender Markus Spitz beispielsweise wird mit seinem Installationsbetrieb gleich die doppelte Fläche gestalten. Auch die Bühne vor dem Bekleidungsgeschäft Vohl & Meyer, die stets Schauplatz der beliebten Modenschauen ist, wird größer sein als bisher.

"Es geht ein Ruck durch das Gewerbe"

Die durchweg positive Resonanz der ersten Expomeile motiviert viele Aussteller, neue Ideen für ihre Präsentation zu entwickeln. "Es geht ein Ruck durch das Gewerbe", formuliert es Hafermann. Das führe auch dazu, dass sich Anbieter aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammentun, um gemeinsam Neues zu zeigen. Als Beispiel nennt Hafermann die Kooperation der Weinstube Hexenturm mit der Dienethaler Floristin Sabine Merz. Kohn spricht im Zusammenhang mit der Expomeile bereits von einer lokalen Erfolgsgeschichte. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt er. Hatte man den Ausstellern vor zwei Jahren noch mit Urkunden für Ihre Teilnahme an der Veranstaltung gedankt, tun viele nun schon im Vorfeld mit Aushängen kund, dass sie Ende April dabei sein werden.

Erlebnis mit vielen Dimensionen

Ganz im Sinne der RLZ-Initiative "Kauf lokal" sieht Werbefachmann Kohn den Mehrwert der Expomeile im mehrdimensionalen Erleben, das der Interneteinkauf nicht biete. "Auf der Expomeile kann man fühlen, schmecken, ausprobieren und direkt mit den Anbietern sprechen", sagt Kohn. "Der lokale Einzelhandel und das Gewerbe haben dem Onlinehandel etwas entgegenzusetzen, und sie zeigen es", sagt er.

Das Ausstellungsgelände umfasst in diesem Jahr wieder den Amtsplatz, die Stadthalle und den Hof des Stein'schen Schlosses. Neu hinzu kommt die Kettenbrückstraße. Zwischen dem Denkmal "Nassau in aller Welt" und dem Freiherr-vom-Stein-Park werden wieder zahlreiche Autos unterschiedlicher Marken präsentiert. Das Begleitprogramm soll erneut für die ganze Familie attraktiv sein. Am Ausstellungssamstag treten junge heimische Künstler wie Sara Pfaff, Julia Mädrisch und Hussein Abbas auf der RPR1-Bühne auf.

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

Katze das Rückgrat zertrümmert

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Aull - Tierfreunde in der Region sind schockiert: Unbekannte Täter haben in Aull (Verbandsgemeinde Diez) an der Lahn zwei Katzen brutal misshandelt.

Der Katzendame Susi ist von Unbekannten regelrecht das Rückgrat zertrümmert worden, Kater Fritzi wurde mit schweren inneren Verletzungen aufgefunden. Er konnte allerdings gerettet werden.

Beide Stubentiger waren in der Oberdorfstraße und der Mühlstraße zu Hause. Zunächst ist Fritzi entdeckt worden, der offensichtlich eine Kopfverletzung erlitten hatte. Kurz nach dem Jahreswechsel wurde die zehn Jahre alte grau-braun getigerte Susi tot in einem Kellerschacht aufgefunden. Neben den Frakturen des Rückgrats sind dem Vierbeiner die Knochen gebrochen worden. "Bei beiden Katzen haben Tierärzte festgestellt, dass es sich bei den Verletzungen nicht um die Folgen von Verkehrsunfällen handeln kann", erklärt Uta Hofmann von den Tierfreunden im Nassauer Land.

Der Kater Fritzi, weiß mit getigerten Flecken, hatte Glück im Unglück. "Fritzi konnte nach seinem Auffinden von einem Tierarzt mit einiger Mühe wieder aufgepäppelt werden", berichtet Uta Hofmann. Er ist mit seinen Verletzungen am 10. Dezember in Aull aufgefunden worden. Der Kater lebt im Freien und wird von Katzenfreunden aus der Gemeinde mit Futter versorgt.

Anfang Dezember sind die Tierfreunde im Nassauer Land aufgeschreckt, als ihnen von Katzenfängern in Diez berichtet wurde. Damals wurden in der Oraniensteiner Straße zwei Männer von einer Katzenhalterin dabei erwischt, wie sie einen Vierbeiner am Genick packten und mitnehmen wollten. Als die Frau um Hilfe rief, ließen die beiden Männer die Katze laufen und flüchteten in einem weißen Transitbus, in dem sich mehrere Gitterkästen befunden haben sollen. Die Männer waren etwa 35 bis 40 Jahre alt und unterhielten sich in einer osteuropäischen Sprache. Danach sollen nach Information der Tierfreunde im Nassauer Land ähnliche Transporter in Limburg und in Langenscheid gesehen worden sein. Den Tierheimen in Diez und in Limburg ist laut den Tierfreunden außerdem in jüngster Zeit häufiger von vermissten Katzen berichtet worden.

Von unserem Redakteur Andreas Galonska

Die Diezer Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise von Zeugen unter Telefon 06432/6010.

Ehl kündigt Golfclub Pachtvertrag für Denzerheide

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Bad Ems/Denzerheide - Der Dauerkonflikt zwischen dem Mittelrheinischen Golfclub Bad Ems (MGC) und dem Besitzer des Golfplatzes auf der Denzerheide eskaliert.

Nach Informationen unserer Zeitung hat der Unternehmer Bernhard Ehl (Urbar), seit 2008 Besitzer des Traditionsplatzes, dem MGC den bis 2020 geltenden Pachtvertrag fristlos gekündigt. Der Club soll die Kündigung bis 21. Januar akzeptieren. Anderenfalls wird ihm die Räumung des Platzes zum 31. März angedroht.

In einem weiteren Schreiben an die "lieben Golferinnen und Golfer des MGC" teilt Ehl mit, dass er in seiner "Verantwortung als Platzeigentümer verschiedene Gutachten bezüglich unseres Golfplatzes samt Umfeld eingeholt" hat. Das Ergebnis sei "leider so, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht". Da auch hier "erhebliche Kosten auflaufen können, wäre es auch im Interesse der Clubmitglieder, die Dinge nicht bis 2020 treiben zu lassen".

Ehls Konsequenz: "So habe ich meinen Anwalt beauftragt, bezüglich des Pachtverhältnisses eine außerordentliche Kündigung auszusprechen." Gleichzeitig betont Ehl: "Es wäre mein Wunsch, gemeinsam mit Ihnen bis zum Jahresende 2014 eine Lösung für die zukünftige Zusammenarbeit MGC e. V. und MGC Besitzgesellschaft zu erarbeiten." Ehl will "zunächst mit einem Kompetenzteam aus interessierten Clubmitgliedern und externen Experten konkrete Vorschläge erarbeiten" und diese "sobald wie möglich bei einer Info-Veranstaltung vorstellen".

Der Hintergrund des seit Jahren schwelenden Konfliktes ist komplex. Der 1948 gegründete MGC ist, rechnet man seinen Vorgänger "Rheinischer Golfclub Bad Ems" mit, bereits seit 1938 Pächter des 1928 erbauten Golfplatzes. Das idyllische Gelände auf der Denzerheide gehörte anfangs der Kurverwaltung Bad Ems, später dem Staatsbad Bad Ems. 1990 verlängerte das Staatsbad den Pachtvertrag mit dem MGC bis zum Jahr 2020. 2008 erwarb Ehl den Golfplatz vom Staatsbad, faktisch also vom Land Rheinland-Pfalz, für 2,25 Millionen Euro.

Der laufende Pachtvertrag blieb davon zwar unberührt. Seit Jahren aber haben der Besitzer und der Club als Betreiber unterschiedliche Vorstellungen über die Konzeption seines Betriebes und die Zukunft des Platzes. Vereinfacht ausgedrückt: Ehl (74) möchte den Platz mit Millionen-Investitionen weitgehend umgestalten und attraktiver machen - und im Gegenzug auch die Pacht erhöhen. Die meisten der knapp über 1000 MGC-Mitglieder hingegen wollen den Platz allenfalls so umgebaut sehen, dass sie ungestört weiter Golf spielen können - und an höheren Beiträgen wegen der angestrebten Pachterhöhung gibt es auch wenig Interesse. Um eine gemeinsame Linie wird seit Jahren gerungen. Der MGC möchte eine Verlängerung der Pacht über 2020 hinaus, Ehl zeigte sich dazu bislang nach Angaben des MGC nicht bereit.

Mehr noch: Der Club wirft Ehl vor, ihn nach über 70 Jahren vom Platz drängen zu wollen. Jetzt verschärft sich die Lage: Jürgen Kohns, Präsident des MGC, bestätigte unserer Zeitung, dass Ehl dem MGC den Pachtvertrag mit anwaltlichem Schreiben vom 7. Januar außerordentlich gekündigt hat - mit Verweis auf den Pflegezustand des Platzes. Ehl bezieht sich dabei offenbar auf einen Passus im nach wie vor geltenden Pachtvertrag von 1977, der unserer Zeitung vorliegt. Darin hat sich der MGC dazu verpflichtet, dass der Platz auf dem Niveau "einer als Meisterschaftsplatz international anerkannten Golfanlage" unterhalten wird. Geschieht dies nicht, hat der Verpächter - jetzt also Ehls Mittelrhein Golf Bad Ems GmbH - das Recht, den Pachtvertrag außerordentlich zu kündigen.

Ehl sieht den Platz nicht mehr auf internationalem Standard und hat dem MGC mit diesem Argument gekündigt. Bis 21. Januar soll der Club die Kündigung akzeptieren. Anderenfalls wird von ihm die Räumung und Herausgabe des Platzes zum 31. März verlangt.

Anders als Ehl sieht der Club den Platz in einem guten Zustand. MGC-Präsident Kohns verweist etwa darauf, dass der Deutsche Golfverband dem Mittelrheinischen Golfclub den Zuschlag für ein internationales Turnier erteilt hat: Im Juli sind auf der Denzerheide die Internationalen Amateurmeisterschaften für Senioren von Deutschland.

Kenner des Konfliktes gehen davon aus, dass Ehl die Kündigung mit Blick auf die für März geplante Mitgliederversammlung des Clubs ausgesprochen hat, um beim MGC Bewegung in seinem Sinne auszulösen. Am 22. Januar wird sich das Präsidium mit der neuen Lage befassen und dann eine Erklärung abgeben. Kohns geht aber schon jetzt fest davon aus, dass die MGC-Mitglieder und seine Gäste trotz der Kündigung und der angedrohten Räumung weiter auf der Denzerheide golfen können: "Wir sehen der Entwicklung gelassen entgegen." Der MGC-Präsident hält es für unwahrscheinlich, dass der Kündigung eine Räumungsklage folgt. Und auch das werde den Spielbetrieb nicht gefährden. Kohns: "Auch wir sind juristisch bestens vertreten." cli

Lahnwanderweg ist jetzt Qualitätsweg

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Rhein-Lahn - Zu Beginn des neuen Jahres ist der Lahnwanderweg vom Deutschen Wanderverband (DWV) als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland neu zertifiziert worden.

Die Anstrengungen aller Beteiligten im Lahntal und bei den fördernden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz wurden jetzt mit der Zertifizierung „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ belohnt. „Die Stärke des Lahnwanderwegs macht die Verbindung von Natur und Kultur aus“ ergänzt Achim Girsig, Geschäftsführer des Lahntal Tourismus Verbandes  (LTV).

Sehr komfortabel ist die exzellente Mobilität, die man durch die hervorragende Bahnanbindung am Lahnwanderweg findet. Bereits den Einstieg im schönen Siegerland-Wittgenstein kann man ab Feudingen mit dem Zug absolvieren. Anreisen, aussteigen, einsteigen in den Lahnwanderweg und Wandergenuss bis zum nächsten Etappenort mit Bahnanschluss – so macht Streckenwandern wirklich Spaß.

Der LTV nahm am Wochenende stellvertretend für die zahlreichen Lahnwanderwegs-Akteure im Rahmen der Messe CMT in Stuttgart von DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß das Zertifikat entgegen. Die mitgereisten Lahnwanderweg-Mitstreiter aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz freuten sich über die gemeinsame Auszeichnung.

Der Wanderverband ist stolz darauf, dass es nun insgesamt 105 Qualitätswege mit einer Gesamtlänge von fast 12000 Kilometern gibt. Außerdem sorgen fast 1000 geschulte Wegeexperten bundesweit für nachhaltige Qualität beim Wandern.

Qualitätswege garantieren durchgehende Markierung und sind wanderfreundlich, abwechslungsreich und möglichst naturbelassen. Dies erfüllt der rund 290 Kilometer lange Lahnwanderweg, der im Rhein-Lahn-Kreis zwischen Diez und Lahnstein verläuft. Auf dem Gesamtweg können Wanderer von der Quelle bis zur Mündung der Lahn die Schönheit des Lahntals erkunden und aus nächster Nähe verwunschene Täler, fantastische Ausblicke und historische Städte genießen.

Der Deutsche Wanderverband beschreibt den Lahnwanderweg wie folgt: "Der Lahnwanderweg lädt zur Erkundung der Schönheit des Lahntals ein. Er führt auf seinem Weg nicht nur durch abwechslungsreiche Landschaftsbilder, sondern verbindet diese auch mit den kulturellen Höhenpunkten der Orte im Lahntal. Immer wieder geht es auf die Höhen, wo sich wunderschöne Weitblicke präsentieren. Auch kleine Klettersteigabschnitte kann man genießen. Die besonders für Streckenwanderwege ausgesprochen gute Bahnanbindung ermöglicht eine entspannte Wandertour."

Mehr Informationen über den Weg unter www.daslahntal.de


Zwölf Tenöre singen in Lahnstein jenseits der Grenzen

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Lahnstein - Es war eine bunte Show, nicht nur der eifrig eingesetzten Lichteffekte wegen. Das Ensemble The 12 Tenors setzt unübersehbar auf Breitenwirkung, will ein möglichst umfangreiches Publikum statt nur eine spezielle Zielgruppe erreichen.

Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Bletzer

Wobei die Strategie kaum offenkundiger sein könnte: Die größten Hits aus Rock, Pop und Klassik - da sollte doch wohl für jeden Geschmack etwas dabei sein, oder? Zusätzlich signalisiert der Slogan "Musik ohne (Alters-)Grenzen": Bitte, liebe Zuhörer, lasst euch nicht von dem Wort "Tenor" abschrecken.

Auch wenn ihr jünger seid und selbst wenn ihr nichts mit dem Opern- und Operettengenre am Hut habt, seid ihr bei uns haargenau an der richtigen Stelle.

Das mit den Grenzen hat in Lahnstein nicht in jeder Hinsicht hingehauen. Denn altersmäßig war es ein eher gehobenes Publikum, das da am Samstagabend in die Stadthalle kam. Aber dieses Publikum wirkte ausgesprochen jugendlich und ließ sich so vorbehaltlos mitreißen von der bunten, professionellen Show der zwölfköpfigen Sängertruppe, dass der Saal praktisch von der ersten Minute an in peppiger Popkonzert-Atmosphäre schwelgte.

Und es konnte sich ja zweifellos auch hören lassen, was das Dutzend Tenöre da vorn auf der Bühne so auf Lager hatte. Eine Zeitreise durch die großen Hits und Evergreens verschiedener Epochen und Stilrichtungen war angesagt - angefangen von dem Lied "O Fortuna" aus Carl Orffs "Carmina Burana", das auf ein frühmittelalterliches Gedicht zurückgeht, über Altbewährtes aus Oper, Operette und neapolitanischem Liedgut bis hin zu einem Medley mit James-Bond-Filmmelodien und modernen Klassikern von Pop- und Rock-Ikonen wie Eric Clapton, Joe Cocker oder Michael Jackson.

Klassiker der Musikgeschichte also, die die zwölfköpfige Truppe in ebenso professionell durchgestylten wie überzeugend auf der Bühne umgesetzten Arrangements darboten. Der Schwerpunkt lag, wie kaum anders zu erwarten, dabei ganz auf dem Teamwork - zu erkennen unter anderem daran, dass Soloparts meist im Wechsel von mehreren Sängern übernommen wurden.

Der deutlichste Eingriff ins Original war eindeutig bei John Miles‘ "Music" zu hören, wo sich melodiös verträumte mit rhythmusbetont rockigen, über weite Strecken roboterhaft inszenierten und von einem regelrechten Scheinwerfer- und Lichtorgelgewitter begleiteten Passagen ablösten - eine ungewohnte, aber aparte Inszenierung des 70er-Jahre-Oldies.

Übrigens: Die zwölfköpfige Boygroup, die noch bis Ende März an sechs Tagen pro Woche durch Deutschland tourt, ist kaum weniger international als das Repertoire, das sie im Gepäck hat.

Die meisten Ensemble-Mitglieder stammen von der Britischen Insel, aber auch Polen, Mauritius sowie Deutschland sind vertreten. Gemeinsam ist ihnen allen ihre Profi-Ausbildung in den Sparten Klassik, Pop und vor allen Dingen Musical.

Zwar könnte man sich, um bei der Wahrheit zu bleiben, nicht jeden dieser zwölf Tenöre ohne weiteres als Solisten auf einer großen Opernbühne vorstellen. Aber dennoch gilt: Mit vereinten Kräften stellte die Truppe eine gesangliche Leistung auf die Beine, an deren Qualität es nichts zu deuteln gab.

Dazu eine tolle Choreografie, deren Anteil am Gelingen des Auftritts mindestens genauso groß war: Mal bewegten sich alle zwölf tanzenden Tenöre absolut synchron auf der Bühne, mal teilten sie sich in mehrere Grüppchen auf, die im Gesamtbild eine überaus reizvolle Optik ergaben.

Vollends zur runden Sache wurde die Show dank der komödiantischen und oft genug auch pantomimischen Einlagen: Da ahmten die Darsteller bei "Kalinka" den Bogenstrich schmachtender Geigenspieler nach.

Da erheiterte Moderator Alexander Herzog das Publikum mit künstlich hochgeschraubter Fistelstimme und kokettierte ausgiebig mit seiner Leibesfülle, die ihn deutlich von seinen elf normschlanken Kollegen abhob. Und da wurde immer wieder augenzwinkernd der Kontakt zum Publikum gesucht, etwa als Johannes Beetz mit undurchdringlicher Miene erklärte: "Sie sind das tollste Publikum, das wir jemals hatten. Und das sage ich nicht einfach so. Das sage ich immer."

Sicher, es wurde auch das eine oder andere Klischee bedient an diesem Abend - etwa, als sich die Sänger kurz vorstellten und der Schotte Michael MacAveety verkündete, er komme aus dem Land des Dudelsacks. Wirklich witzig oder gar geistreich ist das, mit Verlaub, nicht. Aber darauf kam es auch gar nicht an.

Der Auftritt der zwölf Tenöre mag vielleicht weder ein Meisterwerk der Originalität noch des künstlerischen Tiefgangs gewesen sein. Aber eine mitreißende Show voller witzig-spritziger Unterhaltung jenseits festgefahrener Genre- und Altersgrenzen war er allemal.

Radwegbau am Rhein geht weiter voran

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Kamp-Bornhofen - Es geht vorwärts mit dem Radweg zwischen Kamp-Bornhofen und Kestert: Wie vor Weihnachten angekündigt, setzte die Baufirma die Arbeiten am Radweg nach dem Dreikönigstag fort.

Mit dem Einbau des Betonfundaments rheinseitig im Böschungsbereich zur Abstützung von Radweg und Fahrbahn wurde Anfang der vergangenen Woche begonnen.

In einem ersten Teilstück ist zunächst die Strecke von Ende Leinpfad bis Ortsausgang an der Reihe, was nach Angaben der Baufirma etwa vier bis fünf Wochen dauern wird. Anfang Februar geht es dann Richtung Kestert weiter: Eine Fachfirma wird dann im unteren Bereich mit dem Bau von Radweg und Fahrbahn weitermachen.

Ende des vergangenen Jahres war die erhöhte Stützmauer zum Klosterparkplatz eingebaut worden. Dort wird später der neue Schriftzug "Wallfahrtsort Kamp-Bornhofen" angebracht.

Fehlalarm an der Bad Emser Therme

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Bad Ems - Ein Fehlalarm der Brandmeldeanlage war schuld: Die Bad Emser Feuerwehr musste am Mittwoch gegen 13 Uhr zur Emser Therme ausrücken.

Mit 15 Kameraden war die Wehr im Einsatz. Die Arbeit an dem neuen Wellnesstempel war schnell erledigt: Ein technischer Defekt an einem der Solarien hatte den Alarm ausgelöst.

Über die automatische Brandmeldeanlage wurde die Wehr alarmiert, welche die Anlage und das Gebäude überprüfte.

Erst Ende Dezember war die Feuerwehr an der Emser Therme im Einsatz, auch das war ein Fehlalarm. alh

 

Dritte Amtszeit von Peter Labonte hat begonnen

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Lahnstein - Am Mittwochabend ist Peter Labonte (CDU) im Rahmen einer öffentlichen Stadtratsitzung für weitere acht Jahre zum Oberbürgermeister der Stadt Lahnstein ernannt worden.

Mehr als 200 Bürger und Ehrengäste waren zur Feierstunde in den großen Saal der Stadthalle gekommen, wo der 59-jährige Amtsinhaber aus den Händen von Bürgermeister Paul Arzheimer seine Ernennungsurkunde und die Amtskette erhielt.

Gratulanten wie Landrat Günter Kern, die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner und Rhein-Lahn-Nixe Sandra I. sprachen genauso Grußworte wie die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Stadtrat, die dem Amtsinhaber für seine dritte Amtszeit eine konstruktive Zusammenarbeit anboten.

Musikalisch gestaltet wurde die Veranstaltung von der Lahnsteiner Chorgemeinschaft, dem MGV Frohsinn, dem Shanty-Chor und dem Fanfarenzug der TGO. tl

Ratsfraktionen reichen Labonte die Hand

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Lahnstein - Kleiner Mann ganz groß: Peter Labonte, der gern mal mit seiner eher geringen Körpergröße kokettiert, durfte am Mittwochabend zu Recht mächtig Stolz darauf sein, wer alles zu seiner Amtseinführung in die Stadthalle gekommen war.

Landrat Günter Kern, der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig, Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth als Vertreter des rheinland-pfälzischen Städtetages, Rhein-Lahn-Nixe Sandra I. – die Liste der 200 Vertreter aus Politik, Kultur und dem Vereinsleben könnte beliebig verlängert werden. Die Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, war zum Gratulieren gar aus Mainz angereist – sie alle erwiesen dem Mann die Ehre, der in seine dritte Amtszeit als Oberbürgermeister geht und damit zu den dienstältesten Stadtoberhäuptern des Landes zählt.

Im September hatte sich der 59-Jährige in einer Urwahl mit 58,9 Prozent der Stimmen gegen seinen SPD-Herausforderer Matthias Boller durchgesetzt. „Dieses ehrliche Ergebnis empfinde ich als einen echten Vertrauensbeweis, denn die dritte Wahl ist immer die schwierigste", sagte Labonte, nachdem ihm Bürgermeister Paul Arzheimer Ernennungsurkunde und Amtskette übergegeben hatte. Schließlich habe er, sagte Labonte weiter, in den bisherigen 16 Jahren seiner Amtszeit sicherlich vielen Bürgern auch einmal auf die Füße treten müssen.

Der CDU-Politiker blickte auf die Erfolge der vergangenen Jahre (wie den Bau der Feuerwache Nord, den Bädererhalt, die Stadthallensanierung oder die Entwicklung der Didierstraße), aber auch auf Dinge, die ihm nicht gelungen waren (Rathauskonzentration, Entwicklung ehemaliger Güterbahnhof). Und er wagte einen Ausblick auf die Zukunftsthemen (Haushaltssanierung, Kitaplätze). „Wenn die Gesundheit es zulässt, verspreche ich, mich die volle Amtszeit mit aller Kraft für die Menschen hier einzusetzen. Unsere gemeinsame Aufgabe heißt Lahnstein." Der alte und neue OB dankte seiner Familie genauso wie den Mitarbeitern der Verwaltung und dem Stadtvorstand um Arzheimer und den Beigeordneten Gerd Förster und Adalbert Dornbusch für deren Unterstützung.

Zuvor hatten sich zahlreiche Redner in ihrem Lob gegenseitig übertroffen. Nikolaus Roth stellte die vielen Führungspositionen „meines Freundes Peter" heraus, hob dessen Einsatz als stellvertretender Vorsitzender des Städtetages und als Vorstandsvorsitzender der Unfallkasse Rheinland-Pfalz hervor. Der Vorsitzende des Personalrats, Winfried Hoß, gefiel mit einer schlagfertigen Rede, in der er Parallelen zwischen Lahnstein und New York zog. Landrat Kern nannte die Stadt einen „Leistungsträger des Kreises" und sagte auch in seiner neuen Funktion als Staatssekretär Unterstützung zu. Und die prominenteste Rednerin, CDU-Chefin Julia Klöckner, lobte Labontes „Kreativität, seinen Blick und sein Ohr für die Bedürfnisse der Bürger". Außerdem wies sie auf einen großen Vorteil von Kommunalpolitik hin (der in Lahnstein allerdings häufiger etwas zu kurz kommt): „Nicht die eigene Partei, sondern die Probleme vor Ort stehen im Mittelpunkt."

Diese überparteiliche Zusammenarbeit zum Wohle Lahnsteins sicherten dem Stadtchef die Fraktionsvorsitzenden der Ratsfraktionen zu. Für die SPD gratulierte Günter Klein, der einen intensiven, aber fairen Wahlkampf lobte und Labonte eine glückliche Hand wünschte. „Die werden sie brauchen können, denn auf uns wartet ein riesiger Berg an Aufgaben, für die kein Geld da ist." CDU-Chef Johannes Lauer erinnerte an den März 1997, als sich ein damals hier völlig unbekannter Politiker aus Adenau mit Namen Peter Labonte seiner Fraktion vorstellte. „15 Minuten haben gereicht, um den Vorstand einstimmig zu überzeugen", berichtete Lauer. „Ich hätte nie gedacht, dass man dieses schwierige Amt so lange machen kann."

Selbst Edi Wolf, Fraktionschef der Freien Bürgerliste und eigentlich „Chefkritiker" der Verwaltung („Mir geht es immer um die Sache"), bot seine konstruktive Zusammenarbeit an, genau wie Lennart Siefert (Unabhängige Liste), Sascha Weinbach (FDP) und Gerhard Schmidt (Grüne). Kurz: Alle Fraktionen versprachen, themenbezogen und überparteilich mit dem Oberbürgermeister zusammenzuarbeiten. „Dieses Angebot nehme ich gern an", sagte Labonte gestern, am ersten Arbeitstag seiner dritten Amtsperiode. Er sprach von einer „rundum gelungenen" Feier. Wozu zweifelsfrei auch die Chöre ihren Teil beitrugen: Der MGV Frohsinn, die Lahnsteiner Chor- gemeinschaft, der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Admiral Mischke und der Fanfarenzug der TGO sorgten für Abwechslung in dem zweistündigen Programm. Tobias Lui

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