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Channel: Nachrichten aus der Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems und Lahnstein
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Der Limes ist mehr als lebendig

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Dort, wo normalerweise das Herz der römischen Geschichte im Rhein-Lahn-Kreis schlägt, herrschte am Sonntagmittag Ruhe: Ausnahmsweise war nicht das Limeskastell in Pohl Dreh- und Angelpunkt für Historienfreunde, sondern die beiden Ortsgemeinden Hunzel und Berg im Blauen Ländchen. Dorthin waren zum sechsten Erlebnistag Limes live Hunderte Besucher gepilgert, um römische Geschichte entlang des historischen Grenzwalls zu erkunden und zu erwandern.

"Dass der Limes in ganz besonderer Weise tatsächlich lebendig ist, lässt sich heute unschwer erkennen", sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Eröffnung, zu der er am Vormittag nach Hunzel gekommen war. Zwischen Hunzel und Berg konnten die Gäste gewissermaßen direkt auf dem Tausende Jahre alten Limes laufen, wo neben einer Römerkohorte und einer Gladiatorentruppe auch antike Waffen gezeigt und uralte Kulturtechniken nachgestellt wurden.

Gemeinsam mit Chören aus beiden Gemeinden und dem Posaunenchor aus Braubach begrüßte der Hunzeler Ortschef Gerhard Bauer auch eine Germanentruppe, die an die berühmt-berüchtigte Varusschlacht erinnerte. Die finsteren Gesellen kämpften beim Limestag aber nicht etwa gegen die anwesenden Römer, sondern sangen lieber ganz friedlich ein Lied. Landrat Günter Kern dankte am bundesweiten Tag des offenen Denkmals den vielen ehrenamtlichen Helfern und den Organisatoren von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft dafür, dass der Limestag das bedeutende Kulturdenkmal informativ, lebendig und unterhaltsam erkundbar mache.

Der Limes steht laut Lewentz aber auch für eine länderübergreifende Zusammenarbeit der Regionen. Das betonte auch der Landrat: "Es wird darüber nachgedacht, den Festtag über die Kreisgrenzen hinweg zu organisieren", meinte er. Bislang waren Bad Ems, Arzbach, Becheln, Geisig, Dornholzhausen und Pohl unter den Ausrichtern von Limes live.

Innenminister Lewentz richtete seinen Dank auch an seinen Amtsvorgänger Karl Peter Bruch, der Pionierarbeit geleistet habe, als es vor Jahren darum ging, die römische Befestigungsanlage für Gäste zu öffnen. Einen wichtigen Beitrag zum Fest leisteten auch die Limescicerones: Mit Modellen typisch römischer Architektur, aber auch mit Hinweisständen zur Eisenverhüttung in antiken Zeiten machten sie die römische Geschichte in Hunzel und Berg erlebbar.

Von unserem Reporter Alexander Hoffmann


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