Nassau/Nastätten -Vom 1. Mai an ist die Burg Nassau wieder bewirtschaftet. Dienstags bis Sonntags bietet dann das Ehepaar Diana und Detlef Neuenfeldt hausgemachten Kuchen, Kaffee und einiges mehr. Das in Nastätten lebende Ehepaar will sein bestes geben, um die Burg nach fast anderthalb Jahren ohne gastronomisches Angebot wieder zu beleben.
Die Vorfreude ist Diana Neuenfeldt deutlich anzumerken. Sie sprudelt voller Energie. Diesen Elan braucht sie auch. Denn bis am Mittwoch, 1. Mai, die kleine Gaststätte mit Biergarten sowie der Kiosk oben auf der Burg Nassau nach vielen Jahren erstmals wieder öffnen, gibt es noch einiges zu organisieren. Allein muss sie die Arbeit nicht bewältigen. Auf die Unterstützung ihres Ehemannes Detlef Neuenfeldt kann sie zählen.
Diana Neuenfeldt ist zwar gelernte Friseurin, aber die Gastronomie habe es ihr immer schon angetan. Sie brauche den Umgang mit Menschen. Hinzu kommt eine weitere große Leidenschaft: das Backen. Das sei wichtig für den hausgemachten Kuchen, der später täglich frisch angeboten werden soll, erklärt Detlef Neuenfeldt. Mit Speisen kennt sich der 50-Jährige aus. Der gelernte Koch arbeitet in einem Restaurant in Weisel - und das werde er auch weiterhin tun.
Ideen für die Burg Nassau und die Bewirtung der Gäste hat das in Nastätten lebende Paar noch viele weitere. So werde auch beispielsweise eine spezielle Wurst hergestellt, die es dann so nur in Nassau geben wird. "Wir werden unser Bestes geben, um die Burg wieder mit Leben zu erfüllen", sagt Diana Neuenfeldt, für die mit der Bewirtschaftung des alten Gemäuers ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Sie habe immer schon etwas Eigenes machen wollen. Nun hofft sie, dass es ein Erfolg wird. Mit diesem Wunsch ist sie nicht allein. Auch Armin Wenzel, Bürgermeister der Stadt Nassau, liegt die Zukunft der Burg am Herzen. Mit dem neuen Konzept könne dies gelingen. Dieses setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Das Ehepaar Neuenfeldt versorgt die Besucher der Burg dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis etwa 18 Uhr mit Speisen und Getränken. "Wenn Gäste noch ein bisschen länger sitzen bleiben möchten, werden sie aber keinesfalls rausgeworfen", sagt Diana Neuenfeldt lächelnd. Die Vermarktung und Verpachtung des Rittersaals übernimmt die Touristik im Nassauer Land. In dem historischen Raum sollen dann verstärkt besondere Events wie Trauungen stattfinden. Ergänzt wird das Angebot auf Burg Nassau durch kulturelle Veranstaltungen. Wenzel erklärt, dass es jeden Monat ein besonderes Ereignis geben soll. Das könnten Konzerte sein, aber auch Feste, die das Mittelalter wieder aufleben lassen. "Wir wollen die Burg darstellen und so bewirten, dass es der Bedeutung des Gebäudes gerecht wird", erklärt Armin Wenzel.
Gerade Letzteres freut Diana und Detlef Neuenfeldt sehr. Denn die beiden sind Mittelalterfreunde. Früher haben sie häufig Märkte und andere historische Spektakel besucht. Gastronomisch bedingt sei inzwischen dafür jedoch wenig Zeit. Doch mit der Burg Nassau können die Neuenfeldts nun jeden Tag Mittelalterliches hautnah selbst erleben - und den Besuchern näherbringen. Deshalb bedient das Team auch authentisch gewandet. Jeans würden irgendwie nicht passen, sagt Detlef Neuenfeldt, dem die Burg Nassau sehr am Herzen liegt. Als Kind sei er mit den Eltern häufig dorthingefahren. "Das war im Grunde genommen ein Spielplatz für mich." Später hatte er für etwa ein Jahr bei dem früheren Pächter gearbeitet. Immer wieder stattete er dem Gemäuer einen Besuch ab - seine Frau Diana nahm er mit. So verliebte auch sie sich in die Burg Nassau. Als die beiden dann erfuhren, dass die Stadt Pächter der Burg wird und einen neuen Betreiber für die Schenke sucht, war sich das Paar schnell einig. "Ich guckte ihn an, er schaute mich an, und dann sind wir direkt an den PC gerannt und haben eine E-Mail an Herrn Wenzel geschrieben." Man wurde sich einig. An diesem Samstag ist die Schlüsselübergabe. Gleichzeitig wird Diana Neuenfeldt 51 Jahre alt. Zwar bleibt ihr dieses Mal keine Zeit, um den Ehrentag zu feiern, aber sie hofft dennoch, dass es ein gutes Omen ist.
Von unserem Redakteur Markus Eschenauer